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Auf die Erde voller kalter Wind, kamt ihr alle als ein nacktes Kind!

Auf die Erde voller kalter Wind, kamt ihr alle als ein nacktes Kind!

Heute wäre er 117 Jahre alt geworden, der – mittlerweile beinahe vergessene – Autor Werner Helwig. Ende der Fünfziger schaffte es eines seiner Werke bis ins Kino und seine Texte wurden in den sechzigern im Schulunterricht behandelt.

Er wird – nicht völlig zu unrecht –  als eine Art deutscher Hemmingway betrachtet, denn bereits in seiner Jugend unternahm er als Mitglied des Nerother Wandervogels weite, abenteuerliche Fahrten. Und auch später waren es  solchen Reisen, die vielfach zum Hintergrund seiner Erzählungen wurden. Sei es nun das Dickicht des Pelion oder die Weiten Islands, die mit einem alten Studebaker durchquert wurden, immer schwingt das raue Abenteuer mit dem Geruch nach rauchig, nassen Mänteln und dem Geschmack nach Gin und Kautabak mit.
In den Dreißigern übrigens wirkte Helwig an der Zeitschrift „Die Kiefer“ von Eberhard Koebel mit, die in Deutschland erstmals die Gedanken des Zen-Buddhismus zugänglich machte und gleichzeitig – in oppositionellen Kreisen – eine wichtige Schrift zur Selbstvergewisserung war. Denn dem Nationalsozialismus waren die beiden ganz und gar nicht Freund.

Sein Geburtstag nun ist hier Anlaß ihn erneut zu empfehlen. Als Einstieg vielleicht dieses:

Leider nur noch antiquarisch, als solches aber leicht zu bekommen.

Vielleicht sei noch erwähnt, das Helwig auch zahlreiche Lieder geschrieben und auch fremde Texte, unter anderem von Bert Brecht, vertont hat. Unter seinem Namen findet man sie sogar bei Spotify.

Sven Stemmer

Arnold Welsch

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