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Autor: Arnold Welsch

Eine kleine Anleitung zum Bau einer Bombe

Wenn der Magen knurrt und ein Bielefelder Bürger zu speisen beliebt, so steht nur eine geringe Auswahl an außerhäusigen Optionen zur Verfügung.  Aus Gründen der örtlichen Verfügbarkeit fiel die Wahl auf einen Manufakteur von Fleischbratlingen im Brötchen, der urbanen Legende nach benannt nach der schönsten Hafenstadt der Welt, Hamburg.  Bei Betreten des Speiselokals erfragte die typischerweise migrantische, sehr deutschkundige und zudem ausnehmend höfliche Kundenberaterin erstmal den Verbleib meiner Maskierung. Ich erwiderte, dass ich aus medizinischen Gründen eine Maske nicht tragen könne. Sie fragte zugegebenermaßen forsch, um welche Krankheit es sich denn handele. Ich entäußerte meine gesundheitlichen Notwendigkeiten: Ich leide...

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Das stilvolle Reisen und die dystopische Realität

Auf Reisen während dieses apokalyptischen Maskenballs wollte ich die bedröppelten Mienen der Mitmenschen erträglicher machen. Ich stehe fest auf dem Punkt, dass Menschen, ihrer Mimik beraubt, ein ganzes Stück entmenschlicht werden. Und dass in dieser dystopischen Realität Widerstand nur mit Stil, Charme und einer gewissen Chuzpe gelingt. Daher verzichte ich bewusst auf die Maske, zumal medizinische Erkenntnisse nahelegen, dass eine Ansteckung durch Alltagsmasken kaum verhindert werden kann. Vielmehr sabbert sich der Nutzer im Laufe eines Tages die Maske so voll, dass es schon eher ungesund ist, eine solche zu tragen. Der Griff in den Kleiderschrank, zum Sakko und dem...

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ghoti = /fɪʃ/ – how’s that possible?

ghoti = /fɪʃ/ Ein wichtiges Werkzeug zum Tiefenverständnis einer Sprache ist die akkurate Aussprache. Sie ist das Tor zur Ästhetik und der Einzigartigkeit. Nicht immer sind die Details offensichtlich, und sie liegen weit tiefer als nicer Youtuber-Sprech und fancy Neologismen. Dem geneigten anglophilen Linguisten mag vorstehendes Exempel sofort einleuchten. Allen anderen sei dies die Einladung, genau hinzusehen. In Zeiten von ideologischen Realitätskontorsionen („Framings“) kann dies eine Tugend...

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Maulkorbpflicht: Eine Pest-Persona berichtet

Seit dem heutigen Tage ist das omnipräsente Virus auch im Echten Norden gefährlich. Heißt, die Untertanen müssen sich maskieren. Jeder einzelne darf sich nun auf eigene Kosten eine Persona zulegen und diese zum Durchschallen der eigenen Eigenheit gebrauchen. Böse, unfeine Zeitgenossen sprechen gar von einer Maulkorbpflicht. Das möchte ich aber so nicht stehen lassen und besinne mich lieber auf die antike...

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Sven Stemmer

Arnold Welsch

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