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Autor: Sven Stemmer

Ein schlimmer Tag

[Lesezeit ca. 3min.] Ein besonders schlimmer Tag in der deutschen Geschichte, einer an den man nicht in gleicher Häufigkeit erinnert wird wie an andere Jahrestage, ist der 18. Februar. Heute vor 79 Jahren ereigneten sich gleich zwei schreckliche Dinge. Es begann am Morgen. Die Studenten Sophie und Hans Scholl betraten um 10:45 Uhr die Universität in München durch den Haupteingang. Sie hatten einen Koffer und eine Aktentasche gefüllt mit ihren Flugblättern dabei. Sie legten einige Stapel vor die geschlossenen Hörsäle und verließen das Gebäude in Richtung der Amalienstraße. Doch weil sie Angst bekamen, mit den übrigen Blättern im Gepäck...

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Märchenland ist abgebrannt …

[Lesezeit ca. 5 min.] … beziehungsweise abgeholzt, was indes kaum ein Trost sein kann. Aber beginnen wir am Anfang … vielleicht mit „Es war einmal“? Es waren einmal … zwei Brüder, die spürten eine große Liebe zu Land und Leuten, zu ihrer Sprache und ihren Geschichten. Und so machten sie sich auf, um an den Rauchfängen und Spinnrädern, an den Dorflinden und Brunnen, an den Schäferkarren, Köhlerhütten und Forsthäusern die Märchen von den Lippen der alten Weiber, der Milchmädchen, Hirten und Holzfäller zu lesen und in einem Buch zu sammeln. Und dieses Buch der beiden Brüder gelangte in die...

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Die Stille nach dem Knall …

… sie war recht gründlich und sollte einige Zeit andauern. Dabei weiß ich gar nicht, ob es wirklich genallt hat. Ich stelle mir das immer so vor. Es muß irgendwann des Nachts passiert sein. Am 15 Januar 1985 jedenfalls erblickten die Einwohner Lippes die schlanke Silhouette des Teutoburger Waldes eigentümlich von seinem fast dreihundert Meter hohen Sendemast befreit. Eine sogenannte Pardune – ein der Stahltrossen, mit denen der Mast gesichert war – gab dem starken Frost nach und riss. Mit dem Sender war natürlich auf Wochen das Fernsehprogramm wegrasiert und ich mochte mich um Bugs Bunny, meine Eltern um...

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Auf die Erde voller kalter Wind, kamt ihr alle als ein nacktes Kind!

Heute wäre er 117 Jahre alt geworden, der – mittlerweile beinahe vergessene – Autor Werner Helwig. Ende der Fünfziger schaffte es eines seiner Werke bis ins Kino und seine Texte wurden in den sechzigern im Schulunterricht behandelt. Er wird – nicht völlig zu unrecht –  als eine Art deutscher Hemmingway betrachtet, denn bereits in seiner Jugend unternahm er als Mitglied des Nerother Wandervogels weite, abenteuerliche Fahrten. Und auch später waren es  solchen Reisen, die vielfach zum Hintergrund seiner Erzählungen wurden. Sei es nun das Dickicht des Pelion oder die Weiten Islands, die mit einem alten Studebaker durchquert wurden, immer...

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„Meine Damen und Herren, vielleicht hat niemand mehr damit gerechnet. Um so größer wird die Überraschung sein: Ich komme jetzt zum Ende.“

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne heißts doch irgendwo bei Hesse. Dumm nur wenn der Anfang für die einen  – zum Beispiel des Jahres – das Ende für manch andere bedeutet. So wie der heutige 9. Januar vor 114 Jahren, an dem WIlhelm Busch starb. Wie so vieles wird er es wohl mit Humor genommen haben, denn einen Tod müssen wir ja wohl alle sterben; was hilfts da groß zu jammern. Wenn man sich umhört, scheinen so manche den Zauber, der in diesem neuen Jahr und der nagelneuen Regierung steckt, eher für einen faulen zu halten. Man kann wirklich...

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Sven Stemmer

Arnold Welsch

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